Freundschaft statt Vaterland

Am Wochenende fand das Kinder-Übernachtungs-Wochenende im Otto-Felix-Kanitz-Haus statt, es wurde wild getobt und gespielt und es fanden auch zwei Workshops statt zu Corona und den bescheuerten Querdenkern und zu den Nazis von der AfD. Passend dazu haben wir gleich Schilder gebastelt und viele von uns sind auf die Demo gegen diese Idioten gegangen. Scheiss Nazis, scheiss auf die Querdenker!

Gedenken an unsere ermordeten Genoss*innen von Utøya

 

Gestern trauerten wir gemeinsam mit Mitgliedern der Jusos Nürnberg, sowie Mitgliedern der SDAJ Nürnberg und der SPD Nürnberg um unsere 69 Freunde* und Freundinnen*, Genossen* und Genossinnen*, die vor 10 Jahren auf Utøya ermordet wurden. Vielen Dank an die Jusos Nürnberg für Anmeldung und Moderation. Danke an Rüdiger Löster für die Fotos. Hier könnt ihr den Redebeitrag von unserer Genossin Tabea nachlesen:

 

Liebe Freundinnen* und Freunde*, liebe Genossinnen* und Genossen,

wir trauern heute um unsere 69 ermordeten Genossinnen* und Genossen, die der rechtsextreme Mörder Anders Breivik heute vor 10 Jahren hingerichtet hat.

Es fällt schwer, als Falkin über das zu sprechen, was vor 10 Jahren geschehen ist, da klar ist: das Massaker auf Utoya galt unserer sozialistischen Arbeiter*innen- und Arbeiter*innenjugendbewegung. Es hätte auch uns treffen können. Oder besser gesagt: es hat uns getroffen. Wenn wir heute die Berichte der Überlebenden lesen, fühlen wir uns in unsere Falken-Zeltlager versetzt. Es wird von Zeltlagererfahrungen berichtet, die die unseren sein könnten. Ich möchte euch kurz einige wenige Auszüge aus einem Bericht und Interview der Berliner Stimme mit der Genossin Janin vorlesen.

Janin kommt 2010 das erste Mal mit auf ein Zeltlager der AUF, einer norwegischen Schwesterorganisation der Falken. Ihre Freundin Elisabeth hat sie eingeladen. Sie sagt, sie wäre „hauptsächlich nicht wegen den politischen Diskussionen da, sondern einfach, weil wir zusammen gegrillt, Stockbrot gebacken und Karaoke- sowie Filmabende gemacht haben. Ich fand diese Gemeinschaft einfach toll.“

Über ihre Freundin Elisabeth, die eine unserer 69 ermordeten Freundinnen* und Freunde* ist, sagt Janin: „Elisabeth war ein Mensch, der sich immer um andere gekümmert hatte und jederzeit ein offenes Ohr hatte. Sie stellte stets sicher, dass es ihren Freunden und ihrer Familie gut ging. Ihre eigenen Bedürfnisse stellte sie dann meistens hinten an. Durch ihre Lebensfreude und ihre positive Art konnte man nur gute Laune bekommen.

Der 22. Juli 2011 ist für Janin und Elisabeth der letzte Tag auf der Insel – am nächsten Tag steht die Heimreise an. Die Tage zuvor seien laut Janin sehr warm gewesen. Die Sonne schien die ganze Zeit. Überhaupt sei der Sommer in Norwegen im Jahr 2011 sehr heiß gewesen, teilweise bis zu 30 Grad Celsius. An diesem Freitag jedoch regnet es. Janin beschreibt es im Gespräch als Vorahnung, als ein Vorbote, dass irgendwas passieren wird.

Es ist kurz vor 17 Uhr als der Attentäter an der Anlegestelle der Fähre mit einem weißen Lieferwagen vorfährt. 600 Meter trennen Utøya vom Festland. Mit der Fähre gelangt er wenig später auf die Insel. Da er sich als Polizist ausgibt und auch als solcher verkleidet ist, nimmt ihn der Fährmann mit. Auf Utøya angelangt geht er von Bord.

Janin, Elisabeth und ihre gemeinsame Freundin, Lejla, sehen wie Anders Breivik auf die Insel kommt. Leyjla wird eines seiner ersten Todesopfer sein.

Elisabeth und Janin befinden sich mit vielen anderen in einer kleinen Halle, in die der Mörder eintritt. Elisabeth und viele weitere werden dort von seinen Kugeln getroffen. Elisabeth stirbt dort.

Janin wird von einer Freundin aus der Halle gezogen und flüchtet über den Zeltlplatz auf einen kleinen Weg. Der „Kjærlighetsstien“, zu deutsch: Liebespfad, verläuft 180 Meter hinter der Cafeteria direkt an der Steilküste entlang.

Janin wird dort getroffen. Sie erzählt: „Der Weg ist ein ganz enger verschlungener Pfad und durch einen Zaun gesichert, damit man nicht abstürzt. Ich lag an dieser Stelle und wusste, ich kann mich nicht bewegen, weder aufstehen noch weiterlaufen – es geht einfach nicht mehr. Leute sind an mir vorbeigerannt und haben mich liegen lassen. Das habe ich ihnen auch nicht übelgenommen, weil ich in diesem Moment dachte: Jeder denkt an sich, jeder muss sich irgendwie selbst retten. Im Nachhinein frage ich mich: Warum habe ich so egoistisch gedacht? Man ist doch quasi eine Gemeinschaft. Freunde von mir haben ja auch Verletzten geholfen.“

Ein Mädchen – 17 Jahre alt – bleibt schließlich stehen. Sie sieht Janin auf dem Pfad liegen und fragt, ob sie Hilfe braucht. Janin möchte nur, dass das Mädchen sie liegen lässt, weiterläuft und ein Versteck sucht. Die 17-Jährige antwortet nur: “Nein, du musst da nicht allein durch. Ich helfe dir.“

Das Massaker an unseren Genossinnen und Genossen auf Utoya war ein antikommunistisches Massaker. Anders Breivik hat nicht zufällig ein Zeltlager unserer norwegischen Schwesterorganisation zum Ziel seines Anschlages gemacht. Breivik sah und sieht sich wie andere Faschisten im Kampf gegen den von ihnen sogenannten Kulturmarxismus. Dem Antikommunismus ist dabei egal, ob seine Opfer tatsächlich Kommunistinnen* oder Kommunisten* sind oder nicht und so trifft er nicht nur die kommunistische, sondern auch die sozialdemokratische Bewegung.

Der wahnhaft-ideologische Antikommunist Breivik sah sich bei seinem Massenmord an unseren jugendlichen Genoss*innen selbst als Kommandanten einer norwegischen antikommunistischen Widerstandsbewegung.

In der wahnhaft-ideologischen Vorstellung des rassistischen Antikommunisten Breivik seien wir Marxist*innen verantwortlich für eine angebliche Islamisierung Europas, weil wir Internationalist*innen sind. Er und seine faschistischen und konservativen Kameraden verachten uns für unsere internationale Solidarität, die sich in Wirklichkeit selbstverständlich auch gegen ihre heimlichen Brüder im Geiste, die Islamisten, richtet.

In der wahnhaft-ideologischen Vorstellung des frauenhassenden Antikommunisten Breivik seien wir Marxist*innen verantwortlich für den nahenden Zusammenbruch der europäischen Zivilisation, die davon abhinge, wie „standhaft europäische Männer gegen politisch korrekten Feminismus widerstehen“. Er und seine faschistischen und konservativen Kameraden verachten uns für unseren Feminismus und unseren Kampf gegen den patriarchalen Zustand dieser Gesellschaft.

Zum Antikommunismus, Rassismus und Antifeminismus des Mörders gesellen sich Antisemitismus, Marktliberalismus und christlicher Traditionalismus. Er verstand sich als ein Kämpfer einer „konservativen Revolution“, die im Übrigen der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt noch 2018 einforderte. Die Schnittstellen zwischen Konservativen und Faschisten sind eindeutig. Ihre Ziele verbergen sie kaum. Und sie sind keineswegs Einzeltäter. Sie sind gut vernetzt, online, wie offline. Sie horten ihre Waffen aus Bundeswehrbeständen und organisieren sich in Polizeieinheiten. Sie kaufen Leichensäcke und legen Feindeslisten an. Sie sind bereit, zu morden.

Wir Falken freuen uns, dass wir heute mit unseren sozialdemokratischen Genoss*innen der Jusos hier stehen dürfen. Denn wir denken, dass eine antifaschistische Einheitsfront von Kommunist*innen und Sozialdemokrat*innen eine absolute Notwendigkeit im Kampf gegen die rechte Bedrohung darstellt. Das verlangt beiden Seiten einiges ab. Das Vordringen von Extremismus-Ideologie und Hufeisentheorie in weite Teile der SPD, insbesondere die Führung, müssen unsere sozialdemokratischen Genoss*innen entschieden bekämpfen. Und wir Kommunist*innen dürfen weder in antisozialdemokratischem Gebahren, noch in trotzigem Gehabe erstarren, sondern müssen neues Vertrauen schenken und uns in Offenheit zeigen. Insbesondere zur Parteibasis, die in der Regel links von ihrer Führung steht, gilt es Brücken aufrechtzuerhalten oder aufzubauen. Wir sind uns sicher, dass uns genau das in der Zusammenarbeit mit unseren Genoss*innen und Freund*innen von den Jusos gelingen wird.

Wir gedenken heute gemeinsam den Menschen, die der Faschist Anders Breivik ihren Freund*innen, ihren Familien und unserer gemeinsamen Bewegung genommen hat. Gedenken heißt für die Arbeiter*innenjugendbewegung stets auch Kampf, denn – wie Rosa Luxemburg sagte – „das Heulen ist Geschäft der Schwäche.“

Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht erschüttert, traurig, ergriffen, verzweifelt sein dürfen, denn – wie Rosa auch sagte – „fühlen wir uns in der ganzen Welt zu Hause, wo es Wolken und Vögel und Menschentränen gibt.“

 

 

Crash the Party – Gegen Querdenken und Seuchenkapitalismus!

Am 15. Mai will Querdenken 911, der Nürnberger Ableger der Corona-Leugner:innen erneut eine Großveranstaltung auf der Wöhrder Wiese abhalten. Anlass dafür ist ihr einjähriges Bestehen. Ein Jahr Querdenken in Nürnberg: Das heißt auch ein Jahr Wissenschaftsfeindlichkeit, ein Jahr Antisemitismus, ein Jahr Verachtung jeglicher Solidarität. Dauergäste auf den Versammlungen der selbsternannten Corona-Rebell:innen sind verschiedene Akteur:innen der extremen Rechten. Mitglieder der neonazistischen Kaderpartei Der III. Weg ebenso wie von NPD und Bürgerinitiative Ausländerstopp nehmen immer wieder an den Veranstaltungen teil. Mit AfD und anderen extrem Rechten Akteur:innen aus dem Reichsbürgermilieu kooperiert Querdenken ganz offen. Kontakte, die auch über die Pandemie hinweg bestehen bleiben.

Wenn Verschwörungsideolog:innen, Neonazis, Impfgegner:innen und andere rechte Akteur:innen gemeinsam Geburtstag feiern wollen, dann sind wir gerne die ungebetenen Gäste auf der Party und kommen vorbei. Allerdings nicht zum Gratulieren.

Während sich also nun seit über einem Jahr Verschwörungsideolog:innen versammeln, um im Kontext der Pandemie antisemitische, neoliberale und sozialdarwinistische Propaganda zu verbreiten, versucht der Staat und seine Funktionseliten den Laden weiter am Laufen zu erhalten und setzt dabei auf autoritäre Seuchenverwaltung. Bei dieser Form der Krisenpolitik zählt zuallerst, dass Unternehmen weiterhin Gewinne einfahren können, statt die Gesundheit der Beschäftigten. Daher werden in den Betrieben und Büros fast unverändert Coronapartys gefeiert, während wir alle in unserer Freizeit massiv eingeschränkt sind. Während Hotels leer stehen, sterben tausende Geflüchtete an den europäischen Außengrenzen oder werden gezwungen in Camps und Sammelunterkünften auf engstem Raum zu leben. Die Durchhalteparolen, die von Politik und Medien phrasenhaft wiederholt werden, versprechen eine baldige Rückkehr zu Normalität. Wenn dabei von gesellschaftlicher Solidarität gesprochen wird, ist das Opfern von Menschenleben für ein reibungsloses Funktionieren der kapitalistischen Ökonomie gemeint – Und das nicht erst, aber gerade seit, Corona. Ein „Zurück zur Normalität“ darf nicht genug sein!

Am 15. Mai gehen wir auf die Straße und werden uns den Nazis und sonstigen Menschenfeind:innen in den Weg stellen! Als emanzipatorische Linke kann das aber nicht alles sein: Wir werden auch auf die Straße gehen, um für eine solidarische Lösung der Corona-Krise,eine gerechte globale Impfstoffverteilung und gegen die Rückkehr zur kapitalistischen Normalität zu kämpfen!

Gegen Antisemitismus, (Seuchen)kapitalismus und autoritäre Revolte – Für die klassenlose Weltgesellschaft!

Bitte beachtet unser Hygienekonzept

Bitte reist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, sondern mit dem Fahrrad/ zu Fuß. Wir wissen, dass ihr das ohnehin schon macht, aber bitte achtet an diesem Tag besonders auf die Einhaltung der Hygieneregeln, also Abstand einhalten, Maske tragen und Kontaktvermeidung. Natürlich ist es schön, Leute wiederzusehen, aber bitte bleibt in euren Haushaltsgemeinschaften, wenn ihr mit diesen unterwegs seid. Wir freuen uns auf euch, das wird mega!

1. Mai

Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen
wir rufen euch dazu auf, am 1.Mai – dem Kampftag der lohnabhängigen Klasse – mit Vorsicht und Rücksicht, Maske und Abstand auf die Straße zu gehen.


Schluss mit dem Schöne-Dinge-Lockdown – her mit einem effektiven Lockdown für die Wirtschaft!


Wir wollen noch immer nicht hinnehmen, dass die nicht lebensnotwendige Industrie und Produktion und allerlei Unsinn nach wie vor brummt und die Menschen dazuzwingt, sich in Öffis zu quetschen und am Arbeitsplatz aneinanderzudrängeln. Wir sollen uns einschränken, aber die Kapitalistinnen sollen weiter Zwangs-Corona-Partys mit uns und auf unseren Nacken machen dürfen. Die Regierung ist nicht in der Lage die heilige Kuh der Wirtschaft anzutasten. Sie werfen mit zum Teil unsinnigen und autoritären Maßnahmen (z.B. Ausgangssperre) um sich, erlegen aber den Unternehmerinnen nichts, rein garnichts auf, sondern bitten sie lediglich darum ab und an mal zu testen. Die Regierungen in Deutschland hatten nie das Ziel, die Pandemie grundlegend einzudämmen, das Virus zu besiegen. Es soll nur so weit eingedämmt werden, dass das kaputtgesparte Gesundheitssystem nicht vollends zusammenkracht. Die Rechnung zahlen die Beschäftigten in den Kranken- und Pflegeeinrichtungen, die am Rande der Erschöpfung und Verzweiflung arbeiten (und das heißt mittlerweile häufig, Menschen in den Tod zu begleiten) und ihnen kein Funken Anerkennung dafür zuteil wird. Es braucht einen effektiven Lockdown für die Wirtschaft! Da die Politik keinerlei Interesse daran hat, müssen wir einen solchen kurzen, effektiven Lockdown erkämpfen.


Kinder und Jugendliche an die Macht – Kinder und Jugendliche sind mehr als nur Schülerinnen!

In der Debatte um Öffnungen oder Schließungen geht es also eigentlich ausschließlich ums Private. Wenn es mal nicht ums Private geht, dann geht es um Schulen. In der Debatte um die Schulöffnungen, -schließungen, Online- oder Präsenzunterricht werden Kinder und Jugendliche eigentlich ausschließlich als Schülerinnen wahrgenommen, weil diese nunmal zu den künftigen ausbeutbaren, möglichst gut verwertbaren Arbeitskräften gemacht und auf diesem Weg entsprechend vorsortiert werden sollen. Kinder und Jugendliche sind aber mehr als nur Schüler*innen. Sie leiden enorm unter der aktuellen Situation und viele können nicht verstehen, warum die Mutter sich auf dem Weg zur Arbeit in die Straßenbahn quetschen soll, sie selber sich aber nicht zur Gruppenstunde oder zum Bolzen im Park treffen dürfen. Fährt das Virus nicht mit Öffis? Hat das Virus keinen Zugang zur Arbeitswelt? Das ist die kapitalistische Prioritätensetzung, die die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen mit Füßen tritt. Es braucht eine sichere, gesundheitlich vertretbare, inklusive und nachhaltige Öffnung der Kinder- und Jugendarbeit, eine Öffnung aller Parks und Plätze. Wir Falken fordern als sozialistische Jugendliche die Einführung von Kinder- und Jugendräten, die jungen Menschen wirkliche, nicht nur gespielte und fiktive Entscheidungsmacht über ihre Angelegenheiten bietet und sie so endlich auch mitreden können. Wir erproben dafür konkrete Räte-Modelle in unseren Gruppenstunden, Freizeiten und Zeltlagern, denn für uns steht fest:
Kinder und Jugendliche an die Macht!
Kommt mit uns am 1.Mai auf die Straßen! Wir treffen uns um 11.30 Uhr am Rosenaupark. Es wird einen Kinderblock geben.

Achtet auf weitere Ankündigungen!

 

Der Sommer wird kommen…

Wasser, Wat SAND und Widerstand! Falken Zeltlager 2021 auf der Insel Föhr vom 7. bis 22. August 2021

Achtung: ORT und ZEIT musste geändert werden. Da wir aufgrund von Corona nicht nach Föhr fahren können.

UMGEPLANT und JETZT:

8.-22.8. Zeltlager in Berlin Heiligensee auf der Sanddüne

Wie jeden Sommer fahren wir Falken auch 2021 auf unser Sommercamp. Diesmal geht’s auf die  Nordseeinsel Föhr an einen Zeltplatz mit Strand, Dünen und Meer. nach Berlin Heiligensee auf einen tollen Falkenzeltplatz mit vielen Bäumen, einer Sanddüne und Badestelle an der Havel. Zwei Wochen lang leben wir dort in Zelten zusammen, bauen, spielen und planschen, diskutieren und sprechen über Dinge, die uns beschäftigen, kochen gemeinsam, toben uns mal so richtig aus und haben eine schöne Zeit… komm doch mit!

Jede* und Jeder der schon mal über eine politische Fragemit jemanden gesprochen hat oder bei so einem Gespräch zugehört hat, kennt diese Aussage: „ Immer seid ihr Linken gegen etwas, könnt ihr nicht auch mal für etwas sein?“ – und wie wir das können! Im Zeltlager reden wir nicht nur darüber, sondern machen es auch. Wir sind für eine Welt in der es jedem Menschen gut gehen kann, in der niemand arm sein muss und niemand Angst haben muss vor Gewalt und Ausgrenzung. Diese Welt bauen wir uns im Zeltlager selbst auf. Sie ist der Beweis, dass es möglich ist. Die Regeln bestimmen wir alle zusammen und wenn jemand in der Gruppe ungerecht behandelt wird, versuchen wir gemeinsam eine gute Lösung zu finden.

Zukunftsorientiertwollen wir uns dieses Zeltlager mit den dringenden Themen unserer Zeit beschäftigen. ‚Von Black Life Matters‘, über den Klimanotstand und die schlimmen Zustände, die Menschen auf der Flucht ertragen müssen bis hin zur Wohnungsnot und zum Feminismus. Es gibt weltweit so viele „Baustellen“ an denen wir Verbesserungen erkämpfen können und wir sind damit nicht allein. Es gibt zu allen von diesen Themen schon Bewegungen mit coolen Menschen von denen wir lernen können, mit denen wir solidarisch sein können und mit denen wir bauen können an unserer besseren Welt.

Passenderweise heißt der Zeltplatz auf den wir fahren auch „unsere Welt“. Es ist ein Falkenzeltplatz. Wir können hier Kraft tanken für alle Herausforderungen, die auf uns warten und uns ausruhen von allem Stress (auch vom blöden Corona). Es wird ein extra Mädchenzelt geben und tolles Programm für Grundschulkinder und Jugendliche bis 17 Jahren. Und am Ende werden wir merken: „Gegen etwas sein“ ist nicht unbedingt was Schlechtes. Denn wenn man etwas Blödes abschafft, schafft man Platz für etwas Besseres. Deswegen ist unser Zeltlagermotto auch: Wasser, Watt Sand und Widerstand.Und wer nicht weiß was ein Watt ist oder noch niemals auf einem gelaufen ist, muss erst recht mitfahren. Wir und die Wattwürmer Sandwürmer freuen uns auf euch.

Kontaktdaten:
Gleißbühlstr. 7
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/443709
Für sämtliche Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung und beraten auch über Zuschussmöglichkeiten.

Was kostet’s:
Für Mitglieder kostet’s 280 Euro, Für Nichtmitglieder 340 Euro. Geschwisterrabatt von 30% möglich. Darin enthalten sind Hin- und Rückfahrt, Verpflegung und Unterkunft auf dem Zeltlager in Mehrpersonenschlafzelten, nach Alter aber nicht nach Geschlecht getrennt. Wir können auch BuT Gutscheine einsetzen.

Hier findet ihr die Ausschreibung zum ausdrucken:

Ausschreibung_Zela 2021 Föhr

Wasser, Watt und Widerstand. We want you! Als Helfer*in im Kinder- und Jugendzeltlager in Föhr 2021

KINDER UND JUGENDLICHE AN DIE MACHT!

Wie jedes Jahr veranstalten wir Falken auch 2021 unser sozialistisches Kinder- und Jugendzeltlager. 2021 fahren wir vom 7. bis 22. August an die Nordsee – und zwar auf einen wunderschönen Falken-Zeltplatz auf der Insel Föhr. Unser Zeltlager-Motto wird voraussichtlich sein: WASSER, WATT und WIDERSTAND!

Falkenzeltlager ist keine unpolitische Ferien-Dienstleistung. Falkenzeltlager ist Teil unserer Praxis, die aus unserer sozialistischen Kritik an Staat, Kapital, Patriarchat und Nation erwächst. Wir wollen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Probleme in dieser Gesellschaft auszudrücken und ihnen helfen, Ohnmacht oder Wut in Kritik zu verwandeln. Deshalb gibt es bei uns keine Erzieher*innen, sondern Helfer*innen. Helfer*innen nehmen Kinder radikal ernst. Damit Kritik auch praktisch zu Veränderung wird, braucht es die Gruppe. Lernprozesse finden kollektiv statt. Auf unseren Zeltlagern soll Solidarität praktisch erlebt und so gelernt werden.

Wasser, Watt und Widerstand!

Eine Krise jagt die nächste. Krieg und Flucht, rassistische „Sicherheitsbehörden“, ökonomische Rezession, Mieten und Wohnen, Klima, Corona – wenn man aber genauer hinsieht, haben all die Krisen gemeinsame Ursachen: das auf Profit ausgerichtete und auf Privateigentum basierende Wirtschaftssystem und die globale Herrschaft der Männer. Beide sorgen für die Vertreibung von Menschen aus ihren Herkunftsländern, beide machen diesen Planeten zu einem unbewohnbaren Kochtopf, beide sorgen für die Verarmung und Verelendung der Massen und beide ziehen in einer Pandemie den Schutz der Wirtschaft dem Schutz der Menschen vor.

Doch es regt sich auch überall Widerstand gegen diese Zumutungen: Black Life Matters, Fridays for Future und Ende Gelände, Sea-Watch, feministische Bewegung, Deutsche Wohnen Enteignen und Hausbesetzungen, Lohn- und Arbeitskämpfe, Streiks und Proteste, Antifa und und und …

Auf unserem Zeltlager wollen wir uns mit diesen Bewegungen befassen. Denn wir sind Teil dieser Bewegungen gegen Patriarchat und Kapitalismus, für eine sozialistische Rätedemokratie. Am Zeltlager bestimmen nicht einige Wenige und auch nicht einfach die Erwachsenen, sondern die Räte, in denen sich Alle, die dabei sind, organisieren. Das kann für die Helfer*innen durchaus auch heißen, dass die Kinder im Lagerrat durchsetzen, dass die Bettgehzeiten um zwei Stunden erhöht werden. Oder aber, dass mehr Nutella auf den Essenstisch muss. Oder was eben so verändert werden muss.

Und jetzt kommst du!

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Helfer*innen! Hast du Lust bekommen, mit uns mitzufahren? Willst du mal reinschnuppern? Willst du mehr über sozialistische Erziehung erfahren? Willst du noch weitere Infos? Oder kennst du jemanden, der oder die dringend Helfer*in werden sollte?

Dann melde dich unter buero@falken-nuernberg.de oder ruf in unserem Büro an unter 0911-443709.

Was wir dir bieten:

– Zwei supergeile Wochen auf Föhr

– Eine mehrteilige Helfer*innenschulung, in der wir dich mit den Grundlagen sozialistischer Erziehung und der Falkenpädagogik vertraut machen und diese auch konkret üben und dich so auch auf unser Zeltlager vorbereiten

– Erfahrungen in der theoretischen und praktischen politischen Auseinandersetzung mit Kinder und Jugendlichen: das hilft ungemein, Szenejargon oder universitäres Gequatsche zu verlernen und dafür zu lernen, wie man junge und ältere Menschen mit linker Kritik erreicht.

– Die Möglichkeit, das einzubringen, was du gut kannst: du kannst gut jonglieren? Du hast einen spannenden Workshop vorbereitet? Du willst unbedingt mal ein bestimmtes Thema diskutieren? Du kannst dich bei uns einbringen.

– Bei Bedarf für Arbeit, Studium oder sonstiges: eine Praktikumsbescheinigung

– Bei Bedarf: einen Rettungsschwimmer*innenkurs

– Bei Bedarf: die Ausbildung zum*zur Jugendleiter*in – du erhältst die JuLeiCa

– Bei Bedarf: Unterstützung bei Gesprächen mit Arbeitgebern – in Bayern gibt es leider keinen rechtlichen Anspruch auf Bildungsurlaub (Bildungsfreistellung) oder Jugendleitersonderurlaub, wir helfen aber dabei, dem Chef diesen trotzdem aus den Rippen zu leiern.

Wir freuen uns auf dich!

Anmeldungen bitte per Mail an: buero@falken-nuernberg.de
Tel.: 0911-443709

Ausführlichere Infos findest du auf unserer homepage www.falken-nuernberg.de oder auf unserer Facebook-Seite Falken Nürnberg oder instagram falkennuernberg.

Kommt mit…

Liebe Freundinnen und Freunde,
Du hast Lust raus zu kommen und etwas über die Geschichte der Fränkischen Schweiz zu erfahren? Du bist Falk*in oder interessierst dich für uns? Dann komm am Samstag, den 10.10.2020 nach Pegnitz um mit uns ca. 15 km nach Pottenstein zu wandern. Dort wird uns erzählt, was KZ-Häftlinge mit den Toristenattraktionen Teufelshöhle und Schöngrundsee zu tun haben. Den Abend wollen wir gemeinsam mit Essen und Lagerfeuer ausklingen lassen. Dein Alter ist egal, solange du dir zutraust die Strecke zu wandern.

Wir fahren gemeinsam in Nürnberg los.

Anmeldung bis Donnerstag, 08.10.2020 an buero@falken-nuernberg.de

Kommt zum Veit-Stoß-Platz. Gegen Polizeigewalt und Rassismus.

Kurzer Bericht vom 1.Mai 2020

Natürlich konnte der 1.Mai 2020 nicht so stattfinden wie sonst. Dass er aber ausfallen muss oder dass wir deswegen nicht demonstrieren können – das ist Quatsch und das haben wir heute bewiesen.

 

Als Teil des revolutionären 1.Mai – Bündnisses waren wir heute zunächst auf einer begrenzten Kundgebung am Petra-Kelly-Platz/Bauernplatz vertreten mit der Forderung, dass wir prekären Beschäftigungsverhältnissen endlich den Garaus machen müssen und mit dem Hinweis, dass vom Klatschen kein Mensch Miete bezahlen kann.

 

Im Anschluss haben wir uns am Spaziergang zum 1.Mai beteiligt. Wir sind also mit etwa 900 Genoss*innen durch die Stadt gezogen – alle mit rotem Mundschutz und stets darauf bedacht, dass die Sicherheitsabstände eingehalten und die Schutzmaßnahmen gegen Corona ernst genommen werden.

 

Dabei haben wir Lieder unserer Klasse und Bewegung gesungen: Einheitsfrontlied, Arbeiter*innen von Wien, Brot und Rosen und Bella Ciao. Wir haben „internationale Solidarität“ eingefordert und unser Bekenntnis dazu ausgedrückt. Wir haben deutlich gemacht, dass die Reichen die Krise zahlen sollen. Die Krise darf #nichtaufunseremruecken abgewälzt werden.

Ein großes Danke an all die entschlossenen und mutigen und gut vorbereiteten Genoss*innen heute!

 

Lest unseren Aufruf zum 1.Mai, in dem unsere Forderungen stehen, die wir heute trotz Demonstrationsverbot mit Kreativität und Flexibilität auf die Straße getragen haben: http://www.falken-nuernberg.de/?p=3046

 

Freundschaft!

Falken Nürnberg, 1.Mai 2020

 

 

#nichtaufunseremrücken – unser Arbeiter*innenkampftag

 

Die Corona-Krise und der behördliche Umgang mit ihr trifft nicht alle gleich – er trifft die Menschen so unterschiedlich, wie die Klassen in dieser Gesellschaft unterschiedlich sind (siehe http://www.falken-nuernberg.de/?p=2643).

 

Wir sind Arbeiter*innen, abhängig Beschäftigte, Frauen, Schüler*innen, Studierende, Kinder, Jugendliche, kleine (Schein-)Selbstständige und Geflüchtete – wir arbeiten im Handwerk, im Bildungs-, Erziehungs- und Sozialbereich, im Gesundheits- und Pflegewesen, in der Logistik, im IT-Bereich, im Einzel- und Großhandel. Oder wir werden eines Tages in diesen Bereichen arbeiten. Wir sind die, die heute oder in Zukunft all die schönen Sachen herstellen oder einräumen, die dann verkauft werden können. Wir sind es, die heute oder in Zukunft dafür sorgen, dass wir alle gesund sind, unsere Kinder aufziehen und uns um das ganze „Drumherum“ kümmern.

 

Gerade wird die Abwälzung der Corona-Krise und ihrer wirtschaftlichen Folgen vorbereitet und zum Teil bereits durchgeführt – auf unserem Rücken.

 

Auf dem Rücken der Arbeiter*innen:

Als „Dankeschön“ für die „systemrelevant“ Beschäftigten hat Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil eine Verordnung erlassen, die die Arbeitszeitregelung aufweicht, und damit den 12-Stunden-Arbeitstag vorerst bis Ende Juli befristet eingeführt. Aber wir wissen: das Kapital ist profithungrig und will schon lange den 8-Stunden-Tag zu unseren Lasten beseitigen. Unternehmen, die in der Vergangenheit hohe Profite eingefahren haben und noch immer Dividende ausschütten, werden nun durch staatliche Rettungsschirme geschützt. Die Kurzarbeit bietet den Unternehmer*innen enorme Vorteile, während das Kurzarbeitergeld den Arbeiter*innen hinten und vorne nicht zum Leben reicht. Obendrauf zahlt dieses Kurzarbeitergeld nicht der Betrieb, sondern die Bundesagentur für Arbeit: Die Weiterbeschäftigung wird also faktisch von den Lohnabhängigen selbst finanziert, aus den vorher von ihnen eingezahlten Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung.

 

Wir fordern: 

– die Einführung des 4-Stunden-Arbeitstags bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Zahlen muss das Kapital – in direkter Form oder indirekt über Steuern.

– 100% Lohnfortzahlung durch die Konzerne

– Mindestlohn rauf und Durchsetzung umfassender Tarifverträge statt weiterer Tarifflucht durch Unternehmen

– Die Wiedereinführung der Vermögenssteuer als Millionärssteuer als ersten Schritt

– längerfristig die Enteignung und Vergesellschaftung der Produktionsmittel

 

Auf dem Rücken der Frauen:

Als ob es selbstverständlich wäre, wird die unbezahlte Care-Arbeit den Frauen aufgebrummt. Wenn KiTas, Pflegeheime, etc. geschlossen werden, müssen Frauen noch mehr als zuvor unbezahlt arbeiten: sie erziehen und schulen die Kinder, pflegen die Alten und Kranken, kochen, putzen und managen die Familie durch die Krise. Zugleich steigt in der Quarantäne oder der Kurzarbeits-Zeit des Mannes die Gefahr von Männergewalt gegen Frauen und Kinder. Die Frauenhäuser sind übervoll, während Hotels leer stehen. Diejenigen Berufe, die die Gesellschaft gerade am Laufen halten und für unser tägliches Überleben sorgen, werden zu 80% von Frauen verrichtet. Das sind die schlecht entlohnten und wenig anerkannten Berufe, für die heute zwar geklatscht, aber immer noch nicht ordentlich gezahlt wird. Obendrauf sind gerade die tendenziell weiblichen Berufe die eher unsicheren: Erzieherinnen in der Notbetreuung haben keine Chance, den Abstand zu den Kindern einzuhalten. Im Einzelhandel ist kein Home Office möglich.

 

Wir fordern:

– Leerstand nutzen. Hotels in kommunale Hand und als Frauenhäuser nutzen

– Förderpaket für Frauenhäuser und feministische NGOs.

– Gleichstellung der Löhne zwischen Männern und Frauen.

– Care-Arbeit muss gerecht verteilt werden

 

Auf dem Rücken der Kinder und Schüler*innen:

Während Baumärkte wieder ihre Pforten öffnen und die Produktion nie konsequent runtergefahren wurde, wurden Spielplätze, Museen, KiTas geschlossen. Auch unsere Kindergruppen dürfen sich gerade nicht treffen. Dabei brauchen Kinder den Kontakt mit anderen Kindern und die Gruppendynamik unter ihnen, um sich wohl fühlen zu können und zu lernen. Die Schule wird in erster Linie vermisst, weil die Kinder am Pausenhof genau diesen Kontakt hatten. Stattdessen sollen sie nun im homeschooling allein lernen. Das ist ungerecht, denn die einen können sich abwechselnd mit beiden Elternteilen hinsetzen und sich durch moderne Technik unterstützt durch die Aufgaben quälen. Den anderen ist das Arbeiten unmöglich, weil sie kein eigenes Zimmer, keinen eigenen Computer oder keine Eltern haben, die ihnen bei den Aufgaben helfen können.

Eine Verschärfung der Bildungsungerechtigkeit und eine sich immer weiter öffnende soziale Schere werden damit billigend in Kauf genommen.

Die kaputtgesparte öffentliche Bildung ist nicht in der Lage, vernünftige Schutzmaßnahmen zu treffen. Dadurch ist die von der Politik angestrebte Schulöffnung um jeden Preis mit einen enormen körperlichen und psychischen Risiko für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen verbunden.

 

Wir fordern: 

– konsequente Schließung des Schulbetriebs

– Öffnung von Kindergruppen in verantwortlicher und sicherer Weise

– sofortige Wiederöffnung der Spielplätze – außerdem Schaffung neuer, größerer Spielplätze, um Abstände einhalten zu können.

– Keine Schulprüfungen bis zum Ende der Pandemie

 

Auf dem Rücken der Jugend und kommender Generationen:

Wenn heute mit Geld für Unternehmen um sich geworfen wird, wird es morgen um so härter eingespart werden. Das heute für die Kapitalisten ausgegebene Geld wird sich der Staat von anderer Seite wiederholen, sodass es wieder heißen wird: Für Kultur, Kunst, ein ordentliches Gesundheitswesen, für Jugendarbeit und sanierungsbedürftigeSchultoiletten sei ja leider kein Geld da.


Wir fordern:

– spürbar bis massiver finanzieller Ausbau der freien, kommunalen und vor allem der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit

– Die Unterstützung von selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentren, Jugendvereinen und Vereinsstätten, sowie Zeltplätzen, damit uns auch nach Corona mehr als die kommerzielle Kultur bleibt.

– Umnutzung der leerstehenden Schulgebäude als Beratungs- und Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche, die es zu Hause nicht mehr aushalten.

Auf dem Rücken von Menschen mit Behinderung:

Noch immer müssen z.B. gehörlose Menschen barrierefreie Informationen über Pandemie und Maßnahmen einfordern,und das, obwohl es um Leben und Tod geht. Menschen müssen leben können wie sie wollen. „Sachzwänge“ führen dazu, dass Menschen in Einrichtungen leben müssen. In der Pandemie zeigt sich wie gefährlich die Konzentration vieler gefährdeter Menschen auf engem Raum ist. Obendrauf werden in der Pandemie ohnehin bereits isolierte Menschen noch stärker isoliert, sie werden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Die Kapitalisten und Liberalen nehmen mittlerweile eine höhere Zahl an Toten in Kauf, um ihren wirtschaftlichen Schaden zu minimieren. Das fußt auf der Prämisse, dass sich die Fitteren durchsetzen und schwächere Glieder der Gesellschaft ihnen falls notwendig geopfert werden müssen. Ihre Vorstellungen von Gesellschaft tragen im Kern die Eugenik schon in sich. Diesen menschenverachtenden Vorstellungen müssen wir den Kampf ansagen!


Wir fordern:

– Barrierefreiheit in der Informationspolitik

– Dezentralisierung und Schaffung von Strukturen, die ein selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft für alte und behinderte Menschen ermöglichen

– konsequente Berücksichtigung von Menschen mit Behinderung in öffentlichen Entscheidungen, ausgehend von der Selbstorganisierung ihrer Bewegungen

– konsequente Schutzmaßnahmen für Personal und Bewohner*innen von Heimeinrichtungen für Menschen mit Behinderung; es muss auch dort Handschuhe, Masken, etc. für Alle geben!

Auf dem Rücken der Geflüchteten und der Migrant*innen:

Die deutsche Agrarindustrie konnte durchsetzen, dass zehntausende Billig-Lohn-Erntehelfer*innen aus Rumänien eingeflogen wurden. Dem Kapital wurden die Grenzen für den Transport von Arbeitskräfte geöffnet. Zur gleichen Zeit sitzen Geflüchtete in den Lagern an den EU-Außengrenzen fest, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen festhängen und an einem sicheren Leben gehindert werden. In den Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland werden Menschen zusammengepfercht, ohne dass sie auch nur eine Chance hätten, Corona-Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

 

Wir fordern:

– sofortige Evakuierung der Lager an den EU-Außengrenzen. Über Rettung von Menschenleben darf nicht diskutiert werden. Wir haben Platz!

– Wiedereinführung des Grundrechts auf Asyl. Dublin II abschaffen.

– adäquate Kinderbetreuung in den Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete zur Entlastung der Eltern/Mütter solange diese in Quarantäne sind

– Mindestens Mindestlohn für Erntehelfer*innen und andere migrantische Arbeiter*innen und die starke Kontrolle von Schutzmaßnahmen

– Konsequente Verfolgung und Bekämpfung von Menschenhandel, auch in Krisenzeiten!

Die aktuelle und die kommenden Krisen  sollten nicht unsere Krisen sein – lasst die Kapitalist*innen, die Bosse und die Manager*innen zahlen! Sie fahren stets die Profite ein, die wir erarbeiten. Wenn diese nun ausbleiben, darf das nicht unser Problem sein. Wir wehren uns dagegen, dass erneut die Verluste vergesellschaftet, aber die Gewinne privatisiert werden. Wir lehnen das nationale „Wir“ ab, das jetzt angeblich den Gürtel enger schnallen muss, um den Reichen das Ausbleiben ihrer Gewinne auszubügeln. Stattdessen wählen wir das „Wir“, das sich wehrt. Es ist die Krise der Kapitalist*innen, nicht unsere. Wir werden nicht zulassen, dass sie sie auf unserem Rücken abwälzen. Durch die Pandemie wird die schon länger heranziehende Weltwirtschaftskrise beschleunigt und verstärkt. Mögen die Kapitalist*innen so viel jammern wie sie wollen: für uns zeigt sich jetzt so deutlich wie nie, dass wir eine befreite Gesellschaft brauchen, welche sich nach unseren Bedürfnissen statt nach Profiten richtet!

 

Der 1. Mai ist der Kampftag der Arbeiter*innenklasse. Wir kämpfen für höhere Löhne, geringere Arbeitszeiten, (geschlechter-)gerechte Verteilung der Arbeit, Kinderrechte, Bildungsgerechtigkeit und eine klassenlose Gesellschaft, in der wir sicher, frei und solidarisch leben können.

Deshalb: Lasst euch nicht von der Corona-Lethargie und Einsamkeit einschüchtern oder lähmen. Am 1.Mai kann man viel machen, um seine Unzufriedenheit und Kritik an dem, was uns angetan wird, auszudrücken – ohne sich oder andere zu gefährden.

 

Wir schlagen euch folgende AKTIVITÄTEN für den 1.Mai vor:

    

   Aktivität 1: hängt Falkenfahnen oder rote Fahnen aus eurem Fenster, von euren Balkonen oder an euer Auto oder Fahrrad und zeigt, dass ihr Teil der sozialistischen Arbeiter*innen-Bewegung seid

 

   Aktivität 2: spielt Lieder ab – beschallt die Nachbarschaft aus euren Fenstern, von den Balkonen oder aus euren mobilen Boxen – dazu gibt es folgende spotify-Playlist, die ihr nutzen könnt: https://open.spotify.com/playlist/1Nn5ZMWU0hIsJ0GQSPBn5I?si=dLHqYF4BReis2tme8LeI1A

 

   Aktivität 3: singt Arbeiter*innenlieder, wir schlagen euch folgende vor: 

https://www2.wir-falken.de/uploads/gruppenbuch_end_10.pdf

https://www.marxists.org/subject/art/music/lyrics/de/die-einheitsfront.htm

https://www.anarchismus.at/kulturbewegung/liedtexte/5998-brot-und-rosen

http://www.kommunisten.ch/index.php?article_id=68

 

 Aktivität 4: Bastelt Papierflieger mit euren Forderungen, ihr könnt gerne welche aus den unseren von oben übernehmen und lasst sie in die Stadt fliegen

 

Aktivität 5: Bemalt eure Straße mit Straßenmalkreide, damit alle lesen können, was ihr wollt – aber passt auf Autos auf.

 

Aktivität 6: Malt große Banner und Transparente oder Plakate und hängt sie auf, in der Stadt, am Fenster oder im Kinderzimmer. Hier findet ihr Vorlagen zum Drucken: http://www.falken-nuernberg.de/?p=3033

 

Aktivität 7: checkt folgende Seiten für weitere Infos, was an dem Tag möglich ist.

    www.redside.tk

    https://www.facebook.com/events/243955100303885/

Aktivität 8: Filmt oder fotografiert, was ihr an dem Tag cooles macht, was ihr fordert und wofür oder wogegen ihr seid. Schickt es uns auf Facebook oder Instagram oder postet es selbst unter dem Hashtag #nichtaufunseremrücken.

 

Gebt Corona keine Chance! Achtet stets auf Abstand zu Anderen und tragt Mundschutz. Am Besten natürlich einen roten. 

Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken in Nürnberg

 

 

Aufruf 1Mai