Für viel mehr Verherrlichung der(s) Antifa(schismus) – in Nürnberg und Überall!

In Nürnberg hat sich zur Unterstützung der Betroffen einen Solikreis gebildet, der unter anderem zu Spenden aufruft: IBAN DE85 4306 0967 4007 2383 59, GENODEM1GLS, GLS Bank e.G. Betreff:„WirsindalleAntifa“

Es ist Angesichts der gesellschaftlichen Verhältnisse – nicht nur wegen des Abschneidens der AfD bei der bayerischen Landtagswahl – nur folgerichtig, wenn der KJR Nürnberg Stadt als eines seiner primären Aufgaben für 2024 die Stärkung der Demokratie und den Kampf gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus sieht. Sich dabei auf die vermeintlichen Errungenschaften einer demokratischen Gesellschaft innerhalb eines kapitalistischen Systems auszuruhen oder gar zu verlassen, wird dafür aber nicht mehr ausreichen. Nicht nur die letzten Repressionen gegenüber Antifaschist*innen in Nürnberg lassen mehr und mehr begründete Zweifel daran aufkommen, ob dieses Ziel gesellschaftlich betrachtet überhaupt noch gewünscht ist – gerade bei Menschen die eigentlich davon überzeugt sind.

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ES REICHT! hinten und vorne nicht

Liebe Freunde und Freundinnen, liebe Genossen und Genossinnen,

Es kann einem jetzt schon scheiße kalt werden, wenn man sich anschaut, was hier in dem Land gerade passiert, dabei ist offiziell noch Sommer. Der Gaspreis stieg im Schnitt um 75% und das heißt konkret, dass wir von 7 Tagen die Woche nur noch knapp 2 Tage heizen können ohne auf unser mühsam Erspartes zurückgreifen zu müssen, von dem es bei den Meisten von uns eh keines gibt. An den restlichen 5 Tagen können wir uns warm anziehen.

Genauso warm können wir uns anziehen, wenn wir Essen kaufen gehen, da läufts einem nämlich kalt den Rücken runter. Die Lebensmittelpreise stiegen im Schnitt um 15%, bei Fleischprodukten hat sich der Preis sogar verdoppelt.

Für jedes fünfte in Kind in Deutschland und für etwa 16% der Erwachsenen bedeutet das, dass dieser Herbst und Winter von Mangel, Frieren, schlechte Ernährung geprägt sein wird, nachdem der letzte von Isolation und Einsamkeit geprägt war. Für viele Weitere bedeutet es das Zurückgreifen auf sorgsam gehütete und gesparte Urlaubskassen, den Verzicht auf Geschenke oder Freizeitaktivitäten, auf die wir eigentlich ein verdammtes Recht haben. Leben heißt mehr als nur Überleben!

Vor einem Jahr war bereits jeder vierte Mietshaushalt von Armut bedroht. Die Nebenkosten steigen extrem und es wird noch mehr Leute treffen. Eine bezahlbare Wohnung zu finden oder die eigene halten zu können wird immer schwieriger, teilweise unmöglich. Uns werden unsere Rückzugsräume genommen, in denen wir uns sicher fühlen und in denen es warm sein soll. Während wir um unsere Wohnungen bangen müssen, bereichern sich die Immobilienkonzerne auf Kosten der Mieter:innen.

Die finanzielle Mehrbelastung bei den Energie- und Lebensmittelpreissteigerungen sind bei niedrigen Einkommen viermal so hoch wie bei höheren Einkommen. Die Preissteigerungen treffen also wieder einmal nicht alle gleich. Weil wir in einer scheiß Klassengesellschaft leben!

Während die Preise steigen, erkämpfen Gewerkschaften zwar immer wieder Lohnsteigerungen, den generellen Verlust an real zur Verfügung stehendem Geld können sie bisher leider nicht verhindern. Wir werden alle immer ärmer, und zwar rasant. Die Klasse der Superreichen trifft dies nicht, im Gegenteil, sie profitieren sogar entweder von der Krise oder sind von dieser nicht betroffen. Weil wir in einer scheiß Klassengesellschaft leben!

Es ist davon auszugehen, dass die Preise weiter steigen. Und was können wir uns also von dieser Bundesregierung erhoffen? Nichts! Die sogenannten Entlastungspakete entlasten die Ärmeren, also uns, die wir hier stehen, viel weniger als die Reichen. Die Anhebung des Hartz4-Satzes und des Kindergeldes um paar Euro sind ein schlechter Witz! Überhaupt kann von Entlastung aber gar keine Rede sein. Wir sollen die Entbehrungen hinnehmen und sie werden von Scholz, Baerbock, Habeck, Lindner und Co. entweder als Naturkatastrophe dargestellt oder uns werden Haushaltstipps gegeben zum Sparen wo nichts mehr zu Sparen ist oder es wird sichs ganz leicht gemacht und eben Russland die Schuld zugewiesen. Der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine – den wir mit aller Schärfe verurteilen – hat den Energieproduzenten und -verkäufern aber nur eine gute Gelegenheit gegeben, den Preis zu erhöhen, während gleichzeitig an den Rohstoffbörsen auf den Gasmangel oder steigende Lebensmittelpreise spekuliert wird und das die Preise hochtreibt. Und das lange bevor Putin den Gashahn zugedreht hat. Dass wir in diesem Winter frieren werden, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, liegt nicht an Putins Angriffskrieg auf die Ukraine und nicht daran, dass kein Gas mehr vorhanden ist. Es liegt am freien Markt und der damit verbundenen Freiheit, Profit auf Kosten von Menschen und ihrer Gesundheit zu machen. Diesem unverfrorenem Wirtschaftssystem und seinen Nutznießern, sowie seinen politischen Vertretern von Union, FDP, SPD, AFD und Grünen müssen wir ein Ende bereiten.

Während jeder soziale Fortschritt z.B. kostenfreier ÖPNV und ordentlicher Ausbau, Gelder für die Jugendarbeit und so weiter mit dem Stempel „ZU TEUER“ abgehakt werden und wir den Gürtel enger schnallen sollen , werden Energiekonzerne wie Uniper mit Steuergeldern gerettet. Zeitgleich sponsert Uniper Dinner-Galas für Bonzen in Mailänder Nobel-Villen und wir sollen mit der Gasumlage die Krise finanzieren! Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert. Warum zur Hölle? Weil wir in einer scheiß Klassengesellschaft leben!

Der kapitalistische Markt regelt garnichts. Staat und Kapital regeln nur die Bestrafung für diejenigen, die sich holen, was ihnen zusteht. In einigen LIDL-Märkten ist Butter jetzt mit Diebstahlsicherung versehen. In einer Klassengesellschaft wird eben nie die Armut bekämpft, sondern stets die Armen. Diese Wirtschaftsordnung ist unmenschlich und muss endlich überwunden werden.

Wir fordern als sofort umsetzbare Maßnahmen:

  • Massive Lohnsteigerungen, die mindestens die Inflation zu 100% ausgleicht

  • Einen Mietendeckel und den Ausbau von Sozialwohnungen und die langfristige Enteignung von Immobilienkonzernen zur Vergesellschaftung von Wohnraum

  • Die Garantie einer warmen Wohnung für alle – auch für Wohnungslose

  • Einen Gaspreisdeckel für private Haushalte und kleine Betriebe

  • Ein 0€-Ticket für Alle und den Ausbau des Nahverkehrs auch in ländlichen Regionen

  • Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfes

  • Warme Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen – Kinder und Jugendliche sollen nicht schon wieder die Krise ausbaden müssen

  • Hartz IV abschaffen und dafür eine menschenwürdige Grundsicherung einführen und einkommensabhängige Kindergeldsteigerungen, die ihren Namen verdienen

  • Die Aufrüstung zu beenden und das 100 Mrd.- Paket für Kinder und Jugendliche einzusetzen

  • Den Ausbau erneuerbarer Energien und Maßnahmen zur Erreichung des 1,5 Grad-Zieles

  • Die Abschöpfung des Übergewinnes von Krisenprofiteuren, um all diese Maßnahmen zu finanzieren

Wir wissen aber auch, dass wir unsere Kämpfe im Kapitalismus nicht vollends gewinnen und Erfolge nicht nachhaltig absichern können. Wir wissen auch, dass wir der Regierung, was sie immer auch verspricht, nicht trauen können. Wir können uns nur selbst retten – als starke, entschlossene Bewegung für eine demokratisierte Wirtschaft. Es muss Schluss sein mit der Politik für die Bonzen. Um die Ausbeutung in der Lohnarbeit, Armut und Hunger, Krieg und Klimakatastrophe beenden zu können und unseren Kindern eine Welt zu hinterlassen, die lebenswert ist, müssen wir die kapitalistische Herrschaft über Menschen und den Planeten beenden und den Sozialismus aufbauen.

Lasst uns deshalb gemeinsam kämpfen: Heißer Herbst statt Jahre der Knappheit, Sozialismus statt Barbarei!

Freundschaft!

#auchkultur – unsere Zelte sind umgezogen.

Liebe Freund:innen, liebe Genoss:innen,

wir haben es geschafft! Wir haben einen neuen Lagerraum für unsere Zelte. Und das haben wir selbst gemacht. Durch unseren Offenen Brief und eure vielfache Unterstützung, Unterzeichnung und Verbreitung haben wir eine große Öffentlichkeit erreicht. Und das nicht nur für unser unmittelbares Anliegen nach einem Raum für die Zelte. Wir haben außerdem sehr deutlich gemacht, dass Kinder- und Jugendzeltlager #auchkultur sind, dass nicht nur die Kultur für die Reichen etwas wert ist, sondern dass die Kultur der breiten Masse viel wichtiger ist.

Wir haben das aus eigener Kraft geschafft. Auf den Zeitungsartikel, in dem auf unser Anliegen und den Offenen Brief verwiesen wurde, hat sich jemand gemeldet, wir kamen ins Gespräch und haben nun eine neue Bleibe für unsere Zelte. Die Stadträtin und Altfalkin Claudia Arabackyj unterstützte uns bei der Kommunikation mit dem Liegenschaftsamt – ansonsten gab es aus Verwaltung und Stadtrat zwar warme Worte, aber sonst keine Hilfe. Wir wussten aber als selbstorganisierter Kinder- und Jugendverband eh schon immer, dass wir uns auf uns selbst, unsere Stärke und die Solidarität verlassen müssen! Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben!

Es bleibt aber dabei: Keine Kultur nur für Reiche und Bildungsbürger – für Kultur von unten! #auchkultur

Veröffentlicht unter Presse

Kinderbetreuung am Frauenkampftag

Am 8. und am 12. März gehen unsere Genossinnen auf die Straße um gegen das Patriarchat anzukämpfen. Un(ter)bezahlte Sorgearbeit ist dabei eine sehr große Last auf den Schultern von FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Nonbinäre,Transfrauen und Agender) weltweit. Dazu gehört auch die betreuung und Versorgung von Kindern. Diese Aufgabe verlangt nach Geduld, Interesse, Lösungsorientierung, liebevollem Handeln, dem Hinten-anstellen eigener Bedürfnisse und noch vielem mehr. Es ist wundervoll mit Kindern zusammen zu sein aber in der kapitalistischen Gesellschaft mit all ihren Mühen ist es nicht immer einfach (gerade für FLINTA). Wir Falken haben viel Erfahrung damit, denn sozialistische Erziehung, das machen wir seit über 100 Jahren. Unsere Genossen bieten am 8. und am 12. März Kinderbetreuung an! Bringt eure Kinder vorbei und sie werden nicht nur großen Spaß haben sondern auch etwas über den 8.März und seine Bedeutung lernen!

Nie, nie wollen wir Waffen tragen

Vor einigen Tagen haben wir auf unsere Bezirkskonferenz mit den anderen fränkischen Falkengruppen folgendes beschlossen. Leider ist es jetzt noch aktueller geworden:

Gegen den Krieg in der Ukraine und anderswo – der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Wenn es Krieg gibt, dann haben wir Kinder, Jugendliche und Arbeiter:innen nichts zu gewinnen, sondern nur viel zu verlieren. Wenn es Krieg gibt, dann werden unschuldige Menschen leiden und sterben, so wie es immer im Krieg ist. Wenn es Krieg gibt, dann sind die einzigen, die sich darüber freuen können, die Konzerne, welche an ihm verdienen. Deshalb sind wir gegen den Krieg!

Aber wie dem Krieg entgegentreten? Als Verband in der Tradition von Liebknecht und Luxemburg ist uns klar, dass die Politik der Banken und Konzerne nicht unsere Politik sein kann, denn diese bewerten Krieg und Frieden nach den zu erwartenden Profiten. Wir dagegen stehen auf der Seite der Arbeiter:innenklasse und sind konsequent gegen jede militärische und wirtschaftliche Aggression der BRD – alleine oder als Teil der NATO – egal mit welchen hochtrabenden, moralischen Zielen sie auch begründet wird.

Das heißt für uns:

  • Wir treten gegen die Militarisierung der BRD ein, sei es im Inneren die Hochrüstung der Polizei oder nach außen mit militärischen Manövern und Einsätzen!
  • Wir sind gegen bundesdeutsche Militärexpeditionen unter dem Deckmantel der angeblichen Sicherung von Menschenrechten!
  • Wir sind gegen bundesdeutsche Waffenexporte!
  • Wir wollen keine Bundeswehr an Schulen, Unis und auf Berufsmessen!
  • Wir fordern, dass das Geld aus dem Rüstungsetat für Kindern und Jugendliche eingesetzt wird!

Für uns ist klar: unser Feind steht nicht irgendwo auf der Welt, hat keine andere Nationalität, Hautfarbe oder Religion. Nein, wir kämpfen nicht für die BRD, wir lassen uns nicht im Krieg verheizen und uns auch keine Hungerlöhne aufdrücken, um den „Standort“ in der wirtschaftlichen Konkurrenz zu schützen. Unser Hauptfeind ist das deutsche Kapital, unser Hauptfeind – der steht im eigenen Land!

Ein Dank geht an die SJD – Die Falken Baden-Württemberg für die Graphik.

Unsere Kampagne #auchkultur

Nachdem wir die Kündigung für unsere Lagerräume in der Kongresshalle erhalten haben, da diese künftig als Interimsstätte für das Prestigeobjekt Opernhaus genutzt werden sollte, waren wir zunächst ziemlich baff und schockiert. Aber wir haben uns ziemlich schnell aufgerappelt und die Kampagne #auchkultur ins Leben gerufen. Grundlage der Kampagne ist unser Offener Brief, den ihr hier findet. Er wurde in kürzester Zeit von über 120 Organisationen, Jugend- und Kulturverbänden, Bands und Einzelpersonen unterzeichnet. Die weitere Social-Media-Kampagen könnt ihr im Folgenden anschauen:

 

Offener Brief: Lagerfeuer, Gitarre und Stockbrot – das ist #auchkultur

Das Opernhaus wird für eine halbe Milliarde Euro saniert – ausgewichen wird für diese Zeit aufs Reichsparteitagsgelände. Hier können sich in Zukunft Bildungsbürger und Reiche dem Rausch der ihnen zugänglichen Kulturerfahrung hingeben. Doch das hat Folgen – ganz konkret für uns als Falken Nürnberg. Im Keller der Kongresshalle lagert nämlich das Material für das Herzstück unserer politischen Kinder- und Jugendarbeit – das Zeltlager. Neben unzähligen Gruppen- und Großzelten lagert dort die mobile Zeltlagerküche und was man halt sonst noch so braucht.

Der Raum wurde uns jetzt zum Juni 2022 gekündigt – weil Platz geschaffen werden muss für die Oper. Die Botschaft an uns – und alle andere Nutzer:innen- die durch die Kündigung ausgesprochen wird: „Kultur ist wertvoller, wenn sie für die Mittel- und Oberschicht gemacht wird. Prestigeträchtige Kultur hat Vorrang. Ihr müsst weichen, denn hier kommt richtige Kultur“. Aber wir sagen: „Zeltlager, das ist auch Kultur!“ Proletarische Kultur. Kinderkultur. Jugendkultur. Auf unseren Zeltlagern lernen Kinder, wie sich sich selbst organisieren können und was Freundschaft bedeutet. Sie singen alte Arbeiter:innenlieder und hören Hip-Hop, sie kochen miteinander und füreinander, sie dürfen sich ausprobieren. Bei uns gibt es Jugendliche, die sich das erste mal outen, weil sie wissen, dass es hier einen sicheren Rahmen dafür gibt. Es gibt Kinder, die „endlich mal wieder frei“ sind oder über ihre Rassismuserfahrungen sprechen können. Wir hatten auf dem Zeltlager schon Kinder und Jugendliche, die eine Punkband gegründet haben und eine Theatergruppe, eine Zirkusvorstellung organisiert haben, Graffiti sprühen gelernt haben und eine Literaturkritik-AG von Kinderbüchern gegründet haben. Oft sind wir auf dem Zeltlager dreckig und riechen nach Lagerfeuerrauch. Aber das war der gemeinsame Abend mit Stockbrot allemal wert. Abseits von Leistungsgesellschaft und Diskriminierung kommen wir zu uns und erfahren was Gemeinschaft bedeutet.

Wir sind einer der größten Kinder- und Jugendverbände- unzählige Ehrenamtliche stecken Arbeit, Zeit und Mühe sowohl in die alltägliche Arbeit als auch in unsere Zeltlager.

Bei uns kann jede:r mitfahren – ganz egal wie es finanziell zu Hause ausschaut.

Kinder aus unserer Klasse haben wenig Spielraum und werden oft ausgegrenzt, die meisten von ihnen werden niemals in ihrem Leben eine Oper besuchen.

Selbstverwaltete Räume sind heutzutage gefährdeter denn je (siehe beispielsweise den Kampf des autonomen Jugendzentrums Projekt 31 um ihr Haus). Es gibt kaum noch Strukturen in denen Kinder und Jugendliche mitbestimmen können und unverwaltet selbst ausprobieren dürfen. Deshalb müssen wir um diese Räume kämpfen.

Wir lassen uns also nicht vertreiben und richten uns mit klaren Worten an den Stadtrat:

Wir fordern, dass wir, die Sozialistische Jugend Deutschlands-Die Falken in Nürnberg, entweder in den Räumen der Kongresshalle bleiben dürfen oder wir einen Raum mit denselben Konditionen von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen.

Du willst den Offenen Brief unterzeichnen? Dann bitte schicke deinen Namen / deiner Organisation und wenn du willst deinen Beruf/deine Funktion/dein Amt an: nico@falken-nuernberg.de

Unterstützer:innenliste:

Ich unterstütze die Kampagne der Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken Nürnberg und fordere, dass sie entweder in den Räumen der Kongresshalle bleiben dürfen oder einen Raum mit denselben Konditionen von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen.

  1. DIDF-Jugend Nürnberg – Junge Stimme e.V.
  2. Naturfreundejugend Nürnberg
  3. JUSOS Nürnberg
  4. politbande Nürnberg
  5. Klimacamp Nürnberg
  6. Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder – Stamm Sigena
  7. Projekt 31
  8. DIDF Nürnberg – Föderation der Demokratischen Arbeitervereine – Demokratik İşçi Dernekleri Federasyonu
  9. Marion Padua, Stadträtin der Linken Liste Nürnberg
  10. Ernesto (Leonardo) Buholzer Sepúlveda, Stadtrat der politbande
  11. Georg Neubauer, Rentner
  12. Dr. Friedrich Sendelbeck, Rentner
  13. Jürgen Held, Grafikdesigner
  14. Martin Adrians, Angestellter, Vorsitzender des Bezirks Niederrhein der SJD-Die Falken
  15. Benedikt Rößner, Vorsitzender des OV Gostenhof der SJD-Die Falken
  16. Philipp Keikert, Mitglied der Kreiskontrollkommission der SJD-Die Falken Bamberg
  17. Hendrik Torner, DGB-Jugendsekretär Unterfranken
  18. Lisa Schmerl, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di
  19. Assia Rizk, Mitglied SJD-Die Falken Nürnberg
  20. Frank Bess, Berufsbetreuer
  21. René Leibig, Vorsitzender des Falken-Bildungs- und Freizeitwerks Mittelfranken
  22. Josef Dorn, Student, AK Ohm gegen Rechts
  23. Evi Herzing (eve massacre), Veranstalterin bei Musikverein Concerts, DJ, Künstlerin
  24. Vanessa Schwarzkopf, Mitglied SJD die Falken Nürnberg
  25. Johannes Beissel
  26. Kulturoasis e.V.
  27. arsch&frida
  28. Anja Schmailzl
  29. Tina Korn
  30. Uschi Sauer
  31. Juri Brader / Schreiner & Mitglied bei den Falken Nürnberg
  32. Musikverein im Künstler*innenhaus Nürnberg e.V.
  33. Manolo Singh, Sozialpädagoge/Jugendhilfe
  34. Annika Neubert, Jugendverbandsreferentin der Falken Erfurt
  35. Frederik Schwieger, Geschäftsführer Stadtjugendring Leipzig e.V.
  36. Marion Denk
  37. Cornelia Pantenburg, ehemalige Unterbezirksvorsitze Nürnberg, ehemalige Vorsitzende OV-Gartenstadt
  38. Martina Pistor
  39. Tabea Erll, Sozialpädagogin, Mitglied Falken Nürnberg
  40. Markus Ostermair, Autor
  41. Fürther Friedensforum
  42. Leonhard F. Seidl, Schriftsteller
  43. Dr. Hans-Ulrich Hofmann, Pfarrer i.R.
  44. Nadine Bahic-Leinisch, Sekretariat der Personalratsvorsitzenden Klinikum Nürnberg
  45. Verein brückenfestival e.v.
  46. Junge Humanist*innen Nürnberg
  47. Dennis Münch, Stadtrat Neustadt an der Aisch (parteilos)
  48. Tobias Gellenthien, GEW-Aktiver, Mitglied bei SJD – Die Falken Nürnberg
  49. Revolutionär organisierte Jugendaktion
  50. Sammy Albright, Sozialistische Alternative (SAV)
  51. Karsten Neumann
  52. Georg Gunkel-Schwaderer, Bildungsreferent und Medienpädagoge
  53. Valentin Reinhardt
  54. Moni und Muck Raymann
  55. Han Dittmar, Student:in an der TU Darmstadt
  56. Sarah Brockes, Studentin
  57. Hanna Schiller, Studentin
  58. Tamara Hofmeister, Online-Redakteurin
  59. Gert Wagner, Altfalke
  60. Maja Tölke, Referentin für Jugendpolitik SJD – Die Falken LV NRW
  61. Michael Voss, ehem. Vizepräsident des Bayerischen Jugendrings
  62. Jörg Völlger, Sozialpädagoge und Pfadfinder
  63. Jan Urbanczyk, DIE LINKE Erlangen/ERH
  64. Uwe Thiel, Altenpfleger, Altfalke
  65. Olivia Barth-Jurca
  66. Alma Kleen, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  67. Loreen Schreck, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  68. René Bellinghause, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  69. Micki Börcher, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  70. Steffen Göths, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  71. Silja Lindsiepe, Bundesvorstand SJD – Die Falken und Mitglied bei SJD – Die Falken Nürnberg
  72. Karl Müller-Bahlke, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  73. David Pape, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  74. Mona Schäfer, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  75. Naima Tiné, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  76. Anne Rötzer, Vorstand SJD-Die Falken KV Regensburg
  77. Oli, Jens, Julian, Mally und Basti von Melonball
  78. Fürther Sozialforum
  79. Theofilos Tsakmakides
  80. Dana Buchmann, Stellvertretende Vorsitzende des Bezirks Westliches Westfalen der SJD-Die Falken
  81. Julian Meroth, Bauingenieur/ Student der Historischen Bauforschung
  82. Dagmar Köhnlein
  83. Simon Mirwald, Vorsitzender LV Bayern der SJD – Die Falken
  84. Andreas Lefrank, Sozialarbeiter
  85. Dennis Sabisch, aktiv in der Linksjugend [’solid] Wolfenbüttel
  86. Simone Avdusinovic, Mutter von zwei Kindern, Wirtschaftsfachwirtin
  87. Bettina Klose, Mitglied Vorstand BUND Naturschutz Nürnberg
  88. Lukas Eitel, Mitglied SJD – Die Falken Erlangen, Kreissprecher DIE LINKE. ER/ERH
  89. SJD- Die Falken Bezirk Südbayern
  90. SJD – Die Falken KV München
  91. Laura-Marie Conrad, Vorsitzende Falken KV München
  92. Emma Novi, Vorstand Falken KV München
  93. Hannah Conrad, Vorsitzende Falken Bezirk Südbayern
  94. Philipp Richter
  95. Jan Tralau, Heilerziehungspfleger, Jugendbetreuer
  96. Hagen-Till Voigt, Zimmerer
  97. Ronja Strehle, Vorstand Falken Bamberg
  98. Sandra Müller, ehemalige Vorsitzende KJR Nürnberg-Stadt, Mitglied bei Falken Nürnberg
  99. Seebrücke Erlangen
  100. Michael Sußbauer, Lehrer i.R.
  101. Sina Agbeadah, SJ-Ring-Vorsitzende Falken Nürnberg
  102. Ulrich Erll, Dipl.-Ingenieur
  103. Friederike von Lehe
  104. SJD-Die Falken Bezirk Hannover
  105. Johannes Schubert
  106. Margarethe Hübner
  107. Bernhard Haug, Dipl.-Ingenieur
  108. Doris Brader, Statistikern im Öffentlichen Dienst
  109. Dieter Hügenell, Falke
  110. DGB Jugend Mittelfranken
  111. organisierte autonomie
  112. Florian Täuber, Vorstand Spiegelfabrik Baugenossenschaft eG Fürth, Bildungsreferent SJD-Die Falken Nürnberg
  113. Isabel Hübner, Dipl.-Sozialpädagogin (FH)
  114. junge linke Erlangen
  115. Anne Leuders
  116. Wolfgang Schönfelder, Parteigenosse in der SPD
  117. Stefan Theuer, Soziologe
  118. Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Nürnberg-Erlangen
  119. Maren Lindsiepe, Mitglied SJD – Die Falken Nürnberg
  120. Familie Lindsiepe, in ganzjähriger Vorfreude auf das Zeltlager
  121. Stephanie Le Trung, Gesundheits- und Krankenpflegerin
  122. Bayerischer Flüchtlingsrat – Büro Nordbayern
  123. Gudrun Erll, Dr. oec. troph.
  124. Max Deinlein, Pädagogischer Mitarbeiter KJR Nürnberg-Stadt
  125. Vera Lenhard, LUISE the cultfactory
  126. Moni Schwarzfischer

Rosa und Karl

15. Januar 1919 – Ermordung von Luxemburg und Liebknecht. Wir kämpfen weiter – trotz alledem!

Heute vor 103 Jahren wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht während der Niederschlagung des Januaraufstands 1919 durch preußische Soldaten ermordet. Verantwortlich dafür war der
damalige Volksbeauftragte für Heer und Marine – Gustav Noske, ein SPD-Politiker. Viele der beteiligten Soldaten traten später den faschistischen Freikorps bei und unterstützten Hitler.

Der führende Kopf beim Mord an Luxemburg und Liebknecht, der reaktionäre Offizier Waldemar
Pabst, beschrieb in einem in seinem Nachlass aufgefundenen Brief aus dem Jahr 1969 die
Zusammenarbeit zwischen ihm und Noske sowie dem SPD-Reichspräsidenten Ebert folgendermaßen:
„Daß ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.“ (Gietinger, Klaus (2009): Der Konterrevolutionär. Waldemar
Pabst – eine deutsche Karriere, S. 394)

Der heutige Tag erinnert uns also an ein Kapitel der SPD-Geschichte, welches diese gerne unter den Tisch fallen läßt: ihre blutige Niederschlagung des USPD- und KPD-geführten Januaraufstands und die
Verwicklung in den Mord an zwei brillanten Köpfen der damaligen Arbeiter*innenbewegung.

Ebenfalls erinnert uns der heutige Tag aber auch an das Vermächtnis, welches Luxemburg und Liebknecht uns hinterlassen haben: sie sind konsequent für die Interessen unserer arbeitenden Klasse und immer gegen den Krieg eingetreten. Ihr Opfer ist ein Mahnmal dafür, dass die bürgerliche Politik auch bereit ist mit Faschisten zusammenzuarbeiten, um eine Revolution der Arbeiter*innen zu verhindern. Als sozialistischer Verband nehmen wir uns an Luxemburg und Liebknecht ein Beispiel.

Unsere Positionen zu diesem Tag sind klar:

  • Wir treten gegen die Militarisierung der BRD ein, sei es im Inneren die Hochrüstung der Polizei oder nach außen mit militärischen Manövern und Einsätzen!
  • Wir sind gegen bundesdeutsche Militärexpeditionen unter dem Deckmantel der angeblichen
    Sicherung von Menschenrechten!
  • Wir wollen keine Bundeswehr an Schulen, Unis und auf Berufsmessen!
  • Wir fordern, dass das Geld aus dem Rüstungsetat für Kindern und Jugendliche eingesetzt wird!
  • Und ganz wichtig – als sozialistischer Verband wissen wir, dass unser Feind nicht irgendwo auf der Welt steht, keine andere Nationalität, Hautfarbe oder Religion hat. Nein, wir kämpfen nicht für die BRD, wir lassen uns nicht im Krieg verheizen und uns auch keine Hungerlöhne aufdrücken, um den „Standort“ in der wirtschaftlichen Konkurrenz zu schützen. Unser Hauptfeind ist das deutsche Kapital, unser Hauptfeind – der steht im eigenen Land!
Veröffentlicht unter Presse

Freundschaft statt Vaterland

Am Wochenende fand das Kinder-Übernachtungs-Wochenende im Otto-Felix-Kanitz-Haus statt, es wurde wild getobt und gespielt und es fanden auch zwei Workshops statt zu Corona und den bescheuerten Querdenkern und zu den Nazis von der AfD. Passend dazu haben wir gleich Schilder gebastelt und viele von uns sind auf die Demo gegen diese Idioten gegangen. Scheiss Nazis, scheiss auf die Querdenker!

Gedenken an unsere ermordeten Genoss*innen von Utøya

 

Gestern trauerten wir gemeinsam mit Mitgliedern der Jusos Nürnberg, sowie Mitgliedern der SDAJ Nürnberg und der SPD Nürnberg um unsere 69 Freunde* und Freundinnen*, Genossen* und Genossinnen*, die vor 10 Jahren auf Utøya ermordet wurden. Vielen Dank an die Jusos Nürnberg für Anmeldung und Moderation. Danke an Rüdiger Löster für die Fotos. Hier könnt ihr den Redebeitrag von unserer Genossin Tabea nachlesen:

 

Liebe Freundinnen* und Freunde*, liebe Genossinnen* und Genossen,

wir trauern heute um unsere 69 ermordeten Genossinnen* und Genossen, die der rechtsextreme Mörder Anders Breivik heute vor 10 Jahren hingerichtet hat.

Es fällt schwer, als Falkin über das zu sprechen, was vor 10 Jahren geschehen ist, da klar ist: das Massaker auf Utoya galt unserer sozialistischen Arbeiter*innen- und Arbeiter*innenjugendbewegung. Es hätte auch uns treffen können. Oder besser gesagt: es hat uns getroffen. Wenn wir heute die Berichte der Überlebenden lesen, fühlen wir uns in unsere Falken-Zeltlager versetzt. Es wird von Zeltlagererfahrungen berichtet, die die unseren sein könnten. Ich möchte euch kurz einige wenige Auszüge aus einem Bericht und Interview der Berliner Stimme mit der Genossin Janin vorlesen.

Janin kommt 2010 das erste Mal mit auf ein Zeltlager der AUF, einer norwegischen Schwesterorganisation der Falken. Ihre Freundin Elisabeth hat sie eingeladen. Sie sagt, sie wäre „hauptsächlich nicht wegen den politischen Diskussionen da, sondern einfach, weil wir zusammen gegrillt, Stockbrot gebacken und Karaoke- sowie Filmabende gemacht haben. Ich fand diese Gemeinschaft einfach toll.“

Über ihre Freundin Elisabeth, die eine unserer 69 ermordeten Freundinnen* und Freunde* ist, sagt Janin: „Elisabeth war ein Mensch, der sich immer um andere gekümmert hatte und jederzeit ein offenes Ohr hatte. Sie stellte stets sicher, dass es ihren Freunden und ihrer Familie gut ging. Ihre eigenen Bedürfnisse stellte sie dann meistens hinten an. Durch ihre Lebensfreude und ihre positive Art konnte man nur gute Laune bekommen.

Der 22. Juli 2011 ist für Janin und Elisabeth der letzte Tag auf der Insel – am nächsten Tag steht die Heimreise an. Die Tage zuvor seien laut Janin sehr warm gewesen. Die Sonne schien die ganze Zeit. Überhaupt sei der Sommer in Norwegen im Jahr 2011 sehr heiß gewesen, teilweise bis zu 30 Grad Celsius. An diesem Freitag jedoch regnet es. Janin beschreibt es im Gespräch als Vorahnung, als ein Vorbote, dass irgendwas passieren wird.

Es ist kurz vor 17 Uhr als der Attentäter an der Anlegestelle der Fähre mit einem weißen Lieferwagen vorfährt. 600 Meter trennen Utøya vom Festland. Mit der Fähre gelangt er wenig später auf die Insel. Da er sich als Polizist ausgibt und auch als solcher verkleidet ist, nimmt ihn der Fährmann mit. Auf Utøya angelangt geht er von Bord.

Janin, Elisabeth und ihre gemeinsame Freundin, Lejla, sehen wie Anders Breivik auf die Insel kommt. Leyjla wird eines seiner ersten Todesopfer sein.

Elisabeth und Janin befinden sich mit vielen anderen in einer kleinen Halle, in die der Mörder eintritt. Elisabeth und viele weitere werden dort von seinen Kugeln getroffen. Elisabeth stirbt dort.

Janin wird von einer Freundin aus der Halle gezogen und flüchtet über den Zeltlplatz auf einen kleinen Weg. Der „Kjærlighetsstien“, zu deutsch: Liebespfad, verläuft 180 Meter hinter der Cafeteria direkt an der Steilküste entlang.

Janin wird dort getroffen. Sie erzählt: „Der Weg ist ein ganz enger verschlungener Pfad und durch einen Zaun gesichert, damit man nicht abstürzt. Ich lag an dieser Stelle und wusste, ich kann mich nicht bewegen, weder aufstehen noch weiterlaufen – es geht einfach nicht mehr. Leute sind an mir vorbeigerannt und haben mich liegen lassen. Das habe ich ihnen auch nicht übelgenommen, weil ich in diesem Moment dachte: Jeder denkt an sich, jeder muss sich irgendwie selbst retten. Im Nachhinein frage ich mich: Warum habe ich so egoistisch gedacht? Man ist doch quasi eine Gemeinschaft. Freunde von mir haben ja auch Verletzten geholfen.“

Ein Mädchen – 17 Jahre alt – bleibt schließlich stehen. Sie sieht Janin auf dem Pfad liegen und fragt, ob sie Hilfe braucht. Janin möchte nur, dass das Mädchen sie liegen lässt, weiterläuft und ein Versteck sucht. Die 17-Jährige antwortet nur: “Nein, du musst da nicht allein durch. Ich helfe dir.“

Das Massaker an unseren Genossinnen und Genossen auf Utoya war ein antikommunistisches Massaker. Anders Breivik hat nicht zufällig ein Zeltlager unserer norwegischen Schwesterorganisation zum Ziel seines Anschlages gemacht. Breivik sah und sieht sich wie andere Faschisten im Kampf gegen den von ihnen sogenannten Kulturmarxismus. Dem Antikommunismus ist dabei egal, ob seine Opfer tatsächlich Kommunistinnen* oder Kommunisten* sind oder nicht und so trifft er nicht nur die kommunistische, sondern auch die sozialdemokratische Bewegung.

Der wahnhaft-ideologische Antikommunist Breivik sah sich bei seinem Massenmord an unseren jugendlichen Genoss*innen selbst als Kommandanten einer norwegischen antikommunistischen Widerstandsbewegung.

In der wahnhaft-ideologischen Vorstellung des rassistischen Antikommunisten Breivik seien wir Marxist*innen verantwortlich für eine angebliche Islamisierung Europas, weil wir Internationalist*innen sind. Er und seine faschistischen und konservativen Kameraden verachten uns für unsere internationale Solidarität, die sich in Wirklichkeit selbstverständlich auch gegen ihre heimlichen Brüder im Geiste, die Islamisten, richtet.

In der wahnhaft-ideologischen Vorstellung des frauenhassenden Antikommunisten Breivik seien wir Marxist*innen verantwortlich für den nahenden Zusammenbruch der europäischen Zivilisation, die davon abhinge, wie „standhaft europäische Männer gegen politisch korrekten Feminismus widerstehen“. Er und seine faschistischen und konservativen Kameraden verachten uns für unseren Feminismus und unseren Kampf gegen den patriarchalen Zustand dieser Gesellschaft.

Zum Antikommunismus, Rassismus und Antifeminismus des Mörders gesellen sich Antisemitismus, Marktliberalismus und christlicher Traditionalismus. Er verstand sich als ein Kämpfer einer „konservativen Revolution“, die im Übrigen der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt noch 2018 einforderte. Die Schnittstellen zwischen Konservativen und Faschisten sind eindeutig. Ihre Ziele verbergen sie kaum. Und sie sind keineswegs Einzeltäter. Sie sind gut vernetzt, online, wie offline. Sie horten ihre Waffen aus Bundeswehrbeständen und organisieren sich in Polizeieinheiten. Sie kaufen Leichensäcke und legen Feindeslisten an. Sie sind bereit, zu morden.

Wir Falken freuen uns, dass wir heute mit unseren sozialdemokratischen Genoss*innen der Jusos hier stehen dürfen. Denn wir denken, dass eine antifaschistische Einheitsfront von Kommunist*innen und Sozialdemokrat*innen eine absolute Notwendigkeit im Kampf gegen die rechte Bedrohung darstellt. Das verlangt beiden Seiten einiges ab. Das Vordringen von Extremismus-Ideologie und Hufeisentheorie in weite Teile der SPD, insbesondere die Führung, müssen unsere sozialdemokratischen Genoss*innen entschieden bekämpfen. Und wir Kommunist*innen dürfen weder in antisozialdemokratischem Gebahren, noch in trotzigem Gehabe erstarren, sondern müssen neues Vertrauen schenken und uns in Offenheit zeigen. Insbesondere zur Parteibasis, die in der Regel links von ihrer Führung steht, gilt es Brücken aufrechtzuerhalten oder aufzubauen. Wir sind uns sicher, dass uns genau das in der Zusammenarbeit mit unseren Genoss*innen und Freund*innen von den Jusos gelingen wird.

Wir gedenken heute gemeinsam den Menschen, die der Faschist Anders Breivik ihren Freund*innen, ihren Familien und unserer gemeinsamen Bewegung genommen hat. Gedenken heißt für die Arbeiter*innenjugendbewegung stets auch Kampf, denn – wie Rosa Luxemburg sagte – „das Heulen ist Geschäft der Schwäche.“

Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht erschüttert, traurig, ergriffen, verzweifelt sein dürfen, denn – wie Rosa auch sagte – „fühlen wir uns in der ganzen Welt zu Hause, wo es Wolken und Vögel und Menschentränen gibt.“