Über uns

Unsere Welt ist bunt!P1040403

Die Sozialistische Jugend – Die Falken ist ein Kinder- und Jugendverband mit einer langen Tradition.

Wir organisieren Gruppenarbeit, Zeltlager, Freizeiten, Seminare und Aktionen.

Bei uns verbringen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit und machen gemeinsam mit anderen Politik für sich selbst.

In vielen Orten treffen sich Kinder oder Jugendliche jede Woche um zu reden, spielen, basteln, feiern und vieles mehr. In unseren Gruppenstunden setzen wir uns mit den Themen auseinander, die uns interessieren – zum Beispiel Spielmöglichkeiten vor Ort, weniger Stress in der Schule, die Zeit des Nationalsozialismus.

Der absolute Höhepunkt unseres Jahresprogramms sind die Sommerlager. Falkenzeltlager heißt zwei oder drei Wochen Spaß mit anderen Kindern und Jugendlichen, Lagerfeuer, Baden, Ausflüge, Disco, Sport und Spiel. Falkenzeltlager heißt vor allem, aktiv den Alltag mitbestimmen, mitreden und mitentscheiden. Aber auch kritisieren: was uns in der Welt nicht passt, drücken wir hier aus. Und überlegen uns gemeinsam, was eigentlich falsch läuft. Und wir planen natürlich, wie wir das Schlechte ändern können.

Ein Wochenende mit den Falken:

Treffen mit vielen Freundinnen und Freunden aus anderen Orten. Unsere Seminare und Freizeiten für Kinder und Jugendliche stehen jedes Mal unter einem bestimmten Thema. Da wird diskutiert, gelacht, gefeiert und gespielt. Nachher sind alle schlauer. Und das Aufstehen am Montag morgen fällt besonders schwer.

Unser Selbstverständnis

Die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken ist ein unabhängiger und selbstorganisierter politischer und pädagogischer Kinder- und Jugendverband, unser Zeichen ist der rote Falke, unser Gruß ist „Freundschaft!“.

Unser Verband ist Teil der Arbeiterjugendbewegung und aus der Selbstorganisation junger Arbeiterinnen und Arbeiter entstanden. Seit über 100 Jahren vertreten bei uns Kinder und Jugendliche ihre Rechte und Interessen selbst und kämpfen für eine andere Gesellschaft.

Unser Ziel ist eine Gesellschaft, die auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität gründet. Der Kapitalismus hingegen beruht auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Deshalb kämpfen wir als Teil der internationalen sozialistischen Bewegung gemeinsam mit unseren Partnerin-nen und Partnern für eine andere, eine sozialistische Gesellschaft.

Die Welt, in der wir leben

Die Welt, in der wir leben, beruht auf einem gewaltigen Widerspruch: Diejenigen, die mit ihrer Arbeit den gesellschaftlichen Reichtum schaffen, sind im Kapitalismus gerade von diesem Reichtum und von der Verfügungsgewalt über ihn ausgeschlossen. Weder die Produktionsmittel noch die hergestellten Waren gehören ihnen. Die übergroße Mehrheit der Menschen ist folglich gezwungen, zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse ihre Arbeitskraft als Ware zu verkaufen. Als Bezahlung für diese Arbeit erhalten viele Menschen gerade so wenig, wie sie zum Überleben brauchen, bzw. was sie kollektiv erkämpfen können. Sie können darüber hinaus häufig nicht frei entscheiden, was sie gerne arbeiten würden und wie diese Arbeit organisiert sein soll. Dies verhindert die freie Entfaltung ihrer Möglichkeiten.

Herrschaft und Ausgrenzung

Die Gesellschaft, in der wir leben, ist geprägt von vielfältigen Herrschaftsstrukturen, die das kapitalistische System produziert und begünstigt. Erscheinungsformen dafür sind unter anderem der alltägliche Rassismus, die Fremdbestimmung von Kindern und Jugendlichen bei den sie betreffenden Entscheidungen sowie das Patriarchat. Im Patriarchat sind Mädchen und Frauen strukturell benachteiligt, ihr Anteil an dem weltweiten gesellschaftlichen Reichtum liegt immer noch weit unter ihrem Bevölkerungsanteil. Sie sind eher von Armut betroffen und von Führungspositionen ausgeschlossen. Die kapitalistische Logik beurteilt den Menschen auf Basis seiner wirtschaftlichen Verwertbarkeit. Diskriminierung gehört dabei zum Alltag des Systems. Menschen werden unter anderem wegen ihrer ethnischen und sozialen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, ihres Alters, ihrer Religion oder ihres Aussehens ausgegrenzt und unterdrückt. Dies hindert viele Menschen daran, die grundlegenden Ursachen gesellschaftlicher Probleme im Kapitalismus und den Herrschaftsstrukturen selbst zu suchen. Darüber hinaus erleichtert es die Ausbeutung der Betroffenen in allen Lebensbereichen und erschwert die Solidarität untereinander sowie den gemeinsamen Kampf für Veränderung – sowohl innerhalb einer Gesellschaft als auch zwischen Ländern und Regionen weltweit.

Krise und Expansion

Im Kapitalismus wird in starker Konkurrenz das produziert, von dem Gewinn erwartet wird, und nicht das, was von den Menschen benötigt wird. Die kapitalistische Produktionsweise verschuldet einerseits regelmäßige Krisen durch Übersättigung und das Zusammenbrechen von Märkten in reichen Ländern, die die Produkte nicht mehr kaufen wollen. Andererseits verursacht sie einen chronischen Mangel an Essen und Kleidung sowie humanitäre Katastrophen und den Tod von Menschen in armen Ländern, die die Produkte nicht bezahlen können. Auf der Suche nach neuen Profit versprechenden Märkten dehnt sich der Kapitalismus immer weiter aus und durchdringt alle Lebensbereiche. Im sich verschärfenden Konkurrenzkampf werden wirtschaftliche Ziele auch mit aggressiven politischen und militärischen Mitteln durchgesetzt und natürliche Ressourcen zerstört. Dies hat in der Vergangenheit zu Krieg geführt und kann es auch in der Zukunft wieder.

Bildung und gesellschaftliche Stellung

Auch im Bildungssystem zeigen sich Verwertungslogik und Herrschaftsstrukturen deutlich. Die materiellen Voraussetzungen bestimmen nicht nur die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Klasse sondern auch den Zugang zu Bildung. Der bürgerliche Bildungsbetrieb orientiert sich nicht an den Fähigkeiten und Bedürfnissen der Lernenden, im Gegenteil: Das Bildungssystem zielt in erster Linie auf die Verwertbarkeit am Arbeitsmarkt, setzt die Lernenden unter permanenten Leistungsdruck und fördert Obrigkeitshörigkeit sowie die Verinnerlichung von Konkurrenzdenken.

Teilhabe und Konsum

Eine umfassende Veränderung der Gesellschaft durch eine breite Beteiligung der Menschen ist im Kapitalismus weder möglich noch gewünscht. Die Versprechen einer aktiven und umfassenden demokratischen Mitgestaltung werden ersetzt durch die Rolle der Bürgerinnen und Bürger als Konsumentinnen und Konsumenten von Entscheidungen, die andere für sie getroffen haben, und von Produkten, die der Befriedigung künstlich erzeugter Bedürfnisse dienen. „Politikverdrossenheit“ und der Rückzug ins Private sind die Folgen mangelnder Mitbestimmungsmöglichkeiten.

Analyse und Veränderung

Kapitalistische Ausbeutung ist nicht das private Problem einzelner, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis. Im Bewusstsein vieler wird der Kapitalismus als unumstößlich und als unveränderlicher Sachzwang hingenommen. Dass der Kapitalismus aber weder die beste Gesellschaftsform noch das Ende der Geschichte ist, zeigt sich in seiner Analyse. Die massiven ökonomischen, ökologischen und sozialen Konflikte unserer Zeit sind dabei keine zu behebenden Schönheitsfehler des kapitalistischen Systems, sie sind seine logische Konsequenz. Die Aufhebung der Ausbeutung und die Veränderung der bestehenden Verhältnisse sind möglich, können aber nur als gesellschaftlicher Prozess vollzogen werden, der solidarisch und international zugleich ist.

Die Welt, für die wir kämpfen

Unsere Utopie erwächst aus der Kritik der bestehenden Verhältnisse. Sie ist dabei konkretes Fortschreiten wie Zukunftsvorstellung gleichermaßen. Das Ziel ist eine sozialistische Gesellschaft, in der wir für unsere eigene Zukunft und zum Nutzen der Menschheit arbeiten und in der das gesellschaftliche Leben zur gemeinsamen Aufgabe aller wird. Die Überwindung des Kapitalismus und die Aufhebung von autoritären Herrschaftsformen bedeuten das Ende der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.

Die Vielfalt der Lebensentwürfe ist Bestandteil der Gemeinschaft, die sich durch Freiheit, Gleichheit und Solidarität auszeichnet. Gleichmacherei und Zwang haben hier keinen Platz. Ziel des Sozialismus bleibt die Befreiung des Menschen durch die Mündigkeit einer und eines jeden in der Gemeinschaft.

Freiheit, Gleichheit, Solidarität

In unserer Vorstellung einer befreiten Gesellschaft haben die Menschen die kapitalistische Verwertungslogik im Denken und Handeln durchbrochen. Sie übernehmen für sich und ihre Umwelt bewusst die Verantwortung. Dieses Verantwortungsgefühl muss gemeinsam gelernt werden. Sozialistische Erziehung und Bildung sowie die Reflexion darüber sind die Grundlage hierfür. Dieser Sozialismus ist keine Träumerei, sondern bereits Teil des alltäglichen Erlebens bei der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken.

Für uns heißt Freiheit die Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen. Gleichheit ist die Anerkennung aller Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit. Individuelle Unterschiede führen nicht zu Ausgrenzung, Gewalt und Benachteiligung in der Gesellschaft. Solidarität ist die Verantwortung einer jeden Person für die anderen und die Gemeinschaft sowie die Verantwortung der Gemeinschaft für die Individuen. Diese Grundbegriffe bedingen einander und müssen im Handeln mit Leben gefüllt und weiterentwickelt werden.

Nachhaltigkeit und Profit

Für die Verwirklichung unserer Utopie einer sozialistischen Gesellschaft müssen gerechte materielle Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das beinhaltet eine planvolle, bedürfnisorientierte, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Produktionsweise. Dies setzt die gesellschaftliche Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel und die Ressourcen voraus. Wirtschaften ist im Sozialismus nicht mehr Selbstzweck und Ausbeutung von Mensch und Natur, sondern Befriedigung individueller und gesellschaftlicher Bedürfnisse gleichermaßen. Arbeit, Lernen und Leben sind demokratisch organisiert.

Pädagogik und Politik – Gemeinsam für den Sozialismus

Wir verstehen uns als Bildungs- und Erziehungsverband von jungen Menschen für junge Menschen. Demokratie, Partizipation und Selbstorganisation sind dabei grundlegende Prinzipien unserer Arbeit. Bei uns können sich junge Menschen ohne Zwang mit ihrer Umwelt und ihren Lebensumständen auseinandersetzen und Ideen für eine bessere Welt erarbeiten. Unser Ziel ist, dass dies selbstbestimmt, gleichberechtigt und unabhängig von Alter, zugeschriebenem Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Bildungsstand, finanziellen Möglichkeiten und in gleichberechtigter Art und Weise geschieht.

Wir begreifen die Gruppe als Fundament unserer Verbandspraxis. Selbermachen und Selbsterfahrung können Kinder und Jugendliche befähigen die Gesellschaft und bestehende Herrschaftsverhältnisse zu begreifen. So können die Widersprüche der kapitalistischen Logik und ihre gleichzeitige Durchbrechung durch die sozialistische Praxis erlebbar werden.

Unsere Aufgabe sehen wir unter anderem in der Analyse und Kritik der Missstände in unserer Gesellschaft und der Diskussion von Möglichkeiten zur Verbesserung und Überwindung der bestehenden Verhältnisse sowie deren Umsetzung. Wir wollen diese Welt verändern und eine Zukunft aufbauen, in der nicht mehr der Profit sondern der Mensch zählt.

Freiräume und Selbstorganisation

Erst Freiräume wie Gruppenstunden, Seminare, internationale Begegnungen, Zeltlager und viele offene Angebote ermöglichen Selbstverwirklichung durch Vorwegnahme und aktives Ausprobieren von alternativen Lebensweisen innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft. Autoritären Herrschaftsverhältnissen setzen wir aktiv Solidarität, Gleichberechtigung und die Überwindung von Vorurteilen entgegen.

Identität und Rolle

Diskriminierung aufgrund einer heteronormativen Sexualität und den Zwang zur Normierung und Anpassung tolerieren wir nicht. In unseren Gruppenstunden thematisieren wir die Konstruktion von Geschlechtern ebenso wie die zugeschriebenen Rollen und Verhaltensmuster. Dadurch ermöglichen wir einen bewussten Umgang mit einer eigenen Identität und gesellschaftlichen Rollen.

Demokratie und Partizipation

Auch wenn wir überzeugt sind, dass erst im Sozialismus wirkliche Demokratie möglich ist, gehört die grundlegende Demokratisierung aller Lebensbereiche in der heutigen Gesellschaft zu unseren wichtigsten Forderungen. Kinderrechte sind mehr als nur ein Wort. Wer Kinder und Jugendliche als Individuen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen ernst nimmt, muss ihnen umfassende Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten zugestehen. Dies gilt in der Schule und im Betrieb ebenso wie in Freizeit, Familie und Politik. Was wir nach außen fordern, müssen wir nach innen umsetzen: In unseren Gruppen werden Entscheidungen gemeinsam getroffen.

Sozialistische Bildung und Erziehung

Sozialistische Bildung und Erziehung haben das gemeinsame Ziel, Menschen zu befähigen, kritisch zu denken. Das bedeutet, sie in die Lage zu versetzen, die bestehende Gesellschaft zu verstehen und Denkalternativen zu eröffnen. Dieses Ziel legen wir nach innen und außen offen.

Sozialistische Erziehung ist ganzheitlich, findet also durch gemachte Erfahrungen statt. Sie ist ein wechselseitiger Prozess zwischen HelferInnen und Kindern und Jugendlichen, an dem alle gestaltend teilnehmen und mit- und voneinander lernen. Sie findet in Gruppen und Zeltlagern statt. Demokratische Kultur, Bedürfnisorientierung, das Organisieren von Gegenwelterfahrung und eine Erziehung zur Übernahme von Verantwortung und Selbstorganisation sind wichtige Methoden.

Sozialistische Bildungsprozesse sind häufig nicht-formelle Selbstbildungsprozesse eines gleichberechtigten Kollektivs. Arbeitskreise, Zeltlager und Gruppen sind Orte sozialistischer Bildung. Ihrem Wesen nach sind sozialistische Bildungsprozesse solidarisch und demokratisch.

Laut werden mit den Falken!

Solange junge Menschen unter Missachtung ihrer Rechte ohne eine angemessene Bildung und unter unwürdigen Bedingungen aufwachsen müssen; solange Mädchen und Frauen systematisch benachteiligt werden; solange Menschen als „Ausländerin“ oder „Ausländer“ stigmatisiert und diskriminiert werden und Hass, Gewalt und Krieg Teil der politischen Auseinandersetzung sind, solange werden wir mit unseren Forderungen laut:

  • Demokratie für alle! Wir verlangen umfassende Mit- und Selbstbestimmung für junge Menschen in Wirtschaft, Schule, Ausbildung, Beruf und in der Gestaltung ihres Lebensumfeldes.
  • Armut abschaffen! Wir fordern eine bedingungslose Grundversorgung für alle Kinder und Jugendlichen, die ihre materiellen und ideellen Bedürfnisse befriedigt und sie in die Lage versetzt, frei von Armut aufzuwachsen.
  • Eine Schule für alle! Wir wollen ein gemeinsames Lernen, das Verschiedenheit akzeptiert und unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse integriert, statt von allen das Gleiche zu verlangen. Miteinander und voneinander lernen ohne Konkurrenz und Noten ist das Ziel.
  • Wir haben nur diese Erde! Wir wollen, dass die Ressourcen unseres Planeten nachhaltig und ökologisch genutzt werden.
  • Kampf dem Patriarchat! Wir streiten für das Aufbrechen männlich dominierter Herrschaftsstrukturen in Familie, Beruf und Politik als Voraussetzung für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung.
  • Kein Mensch ist illegal! Für uns gibt es keinen akzeptablen Grund, Menschen daran zu hindern, hier zu leben, zu arbeiten und Freundinnen und Freunde zu finden.
  • Nazis die Zähne zeigen! Wir stellen uns gegen rassistisches und faschistisches Gedankengut, ob in den Parlamenten oder auf der Straße, am rechten Rand und in der Mitte der Gesellschaft.
  • Nein zu Antisemitismus! Wir setzen uns gegen Antisemitismus in unserer Gesellschaft ein.
    • Nie wieder Krieg! Wir stehen ein für eine Welt ohne Waffen und Gewalt, ohne Befehl und Gehorsam, ohne Hass und Ausgrenzung.

Unsere Verbündeten sind alle anderen gleichgesinnten Kräfte, die friedlich für eine solidarische und demokratische Gesellschaft eintreten. Unsere Solidarität kennt dabei keine Grenzen. Sie ist gelebter Internationalismus. Die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken streitet für die Überwindung des Kapitalismus und für eine sozialistische Gesellschaft.

Wir rufen alle Kinder und Jugendlichen auf: Setzt euch ein für eure Gegenwart und Zukunft. Macht mit bei den Falken!